Samstag

Kopfschussgedanken

Das Licht der Straßenlaterne scheint durch mein Fenster.
In meinem Kopf unfertige Sätze.
Stumme Unruhe hält mich wach.
Es ist als würde man versuchen zu schreien, aber jemand
hält einem den Mund zu.
Die Worte sind da, aber sie kommen nicht durch.
Sie können diese unsichtbare Schicht der Bedeutungslosigkeit nicht durchdringen,
aber sie liegen auf meiner Brust, wie Steine und machen mich atemlos.
Sie nehmen mir jeglichen Willen etwas zu ändern.
Sie drücken mich in die Laken, aber halten zugleich meine Augen offen,
damit sie mit mir spielen können.
Sie sind kleine Biester, diese Kopfschussgedanken.

Sie verdrehen die Wahrheit und lügen dir eine andere Wirklichkeit vor.
Sie lassen Dich nicht los.
Sie stellen Dir eine Welt vor, die ohne Dich besser dran wäre.
Sie machen Dich zu dem Sündenbock deines eigenen Universums.
Sie nehmen dir jedes Gefühl und ersetzen es durch monotones Schweigen.
Sie machen die Stille unerträglich.

Und sie lassen Dich Texte schreiben.
Texte, wie diesen, von denen du hoffst, dass sie irgendwann der Vergangenheit angehören. 

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