Mittwoch

Genauso und nicht anders

Aber ganz ehrlich? Wir waren gerade 13. Ständig zusammen unterwegs, oft erfanden wir Lügen damit wir länger draußen sein konnten. Oder wir schlichen uns raus. Wir hatten einen Bekannten. Rolf. Immer wenn wir etwas wollten gingen wir zu ihm und er kaufte uns das Zeug an der Tanke, und sagte noch ganz offen dazu: Alles was die Mädchen da so anschleppen. Die Verkäuferin hatte dafür immer nur einen müden Blick übrig. Natürlich vertrugen wir nicht viel. Wir waren schließlich keine Kampftrinker. Das meiste endete im Gulli, aber wir fühlten uns so gut, so frei. Wir zogen uns schwarz an, mit vielen Nieten, dunkel geschminkt. Hauptsache auffallen. Anders sein. Zu denen gehören die "anders" waren. Wir lagen stundenlang zusammen am Boden und sahen in den Himmel, egal ob Tag oder Nacht, egal ob Wolken oder Sterne. Und wir lachten. Wir lachten bis unsere Gesichter nass waren von unseren Tränen. Und wir küssten uns. Nicht leidenschaftlich, sondern aus tiefester Verbundenheit. Wir beendeten die Sätze des anderen. Wir konnten uns verständigen ohne ein Wort zu sagen. Wir wussten schon damals, dass es nicht für immer war. Dafür war es zu gut, zu intensiv. Immer wenn wir uns wieder sahen erlebten wir unvergessliches. Wir machten jeden Moment zu zweit zu einem Moment für immer. Und wenn ich heute daran denke, dann möchte ich platzen vor Glück, dass es dich gibt. Und weil ich weiß, dass immer wenn wir uns wiedersehen dieses Gefühl weitergeht. Egal wie viel Zeit vergangen und wie viele Dinge geschehen sind. Wir schließen uns in die Arme und da ist es wieder, diese unbändige Freiheit, dieses Gefühl wieder 13 zu sein und alles was wir tun, eigentlich verboten ist. Und das ist gut so, denn so wollten wir es haben, genauso und nicht anders, denn du bist meine Seelenverwandte.

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